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31 Jan 23
News

V22: Nachhaltige Energie aus Erdwärme, Wasser & Abluft

Ein Einblick in die Energiezentrale des VIENNA TWENTYTWO, die vollkommen CO2-neutral von Equans betrieben wird.

Am Adolf-Schärf-Platz in der Wiener Donaustadt wird emsig gebaut. Während Phase eins des Stadtentwicklungsprojektes VIENNA TWENTYTWO (V22) mit vier Gebäuden beinahe fertig ist, wachsen mit Phase zwei gerade zwei weitere Bauten aus dem Boden.

Heute interessiert uns aber viel mehr, was unter der Erde passiert. Das dröhnende Herz des V22 ist seine Energiezentrale. Sie sorgt dafür, dass alle Wohnungen, das Hotel, die Serviced Apartments, Büros, Geschäfte und Restaurants des gesamten Quartiers ausschließlich mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Wärme und Kälte werden aus Erdwärme, Grundwasser und Abluft gewonnen. Das Energiesystem wird zu 100 Prozent mit Ökostrom betrieben, der nicht im Quartier erzeugt wird. 

Michael Mandl, Projektmanager von Equans – dem Errichter und Betreiber der Energiezentrale – führt uns durch das Labyrinth an Leitungen, Kesseln und Maschinen. Nur eine "Ecke" ist noch leer – die Energiezentrale wird gerade erst komplettiert. Ab Ende April erstrecken sich auf 600 Quadratmetern im Untergeschoß der Serviced Apartments dann sechs Wärme- und Kältemaschinen, sechs Kälte- und Wärmespeicher, 18 Pumpen, zwei Druckhalteanlagen, die Brunnenanlage und kilometerlange Rohrleitungen. Weitere Anlagen zur Wärmerückgewinnung und -verteilung der Abluft befinden sich in der Garage. 

"Mindestens 3/4 jeder erzeugten Kilowattstunde Energie in Form von Wärme oder Kälte wird aus Erdwärme, dem Brunnen oder Abluft gewonnen und mithilfe der ökostrombetriebenen Wärmepumpen auf ein höheres Temperaturniveau gebracht", erklärt Michael Mandl. Dafür sorgen insgesamt 142 Erdwärmesonden in einer Tiefe von 151 - 185 Meter, ein Brunnen, aus dem über 100 Kubikmeter Wasser pro Stunde entnommen werden können, sowie die entstehende Abluft.

Für Wärme, Kälte und Warmwasser sind drei Temperaturbereiche notwendig. Während zum Heizen 40 Grad Celsius ausreichen, wird das Warmwasser auf 60 Grad Celsius erhitzt. „Aus Hygienegründen, um beispielsweise Legionellen keine Chance zu geben“, sagt Mandl. Für die richtigen Temperaturen sorgen die Wärme- und Kältemaschinen. Zwei je 1.000 Kilowatt starke Maschinen erwärmen das Warmwasser auf die benötigte Temperatur. Vier weitere, ebenfalls 1.000 Kilowatt starke Maschinen übernehmen das Heizen oder Kühlen. Drei Pufferspeicher mit einem Volumen von insgesamt 30.000 Litern Wasser – also etwa 300 Badewannen – stehen für Warmwasser zur Verfügung, ein Speicher für Niedertemperaturheizung. 

„Außerdem wird auch Wärme gespeichert. Dafür nutzen wir das Sprinklerbecken mit einem Volumen von 250.000 Litern. Das Sprinklerwasser wird je nach Bedarf eine Temperatur von vier bis 40 Grad Celsius haben und dann erwärmt oder abgekühlt, wenn der Strom beispielsweise nachts gerade günstig ist", so Mandl.

Für angenehme Kühle im Sommer wird das Wasser auf zehn bis sechs Grad Celsius gekühlt. "Dafür dienen die beiden schwarz eingepackten Kessel und Leitungen, denn sonst würden der Kessel und die Rohre schwitzen, also Wasser an ihnen kondensieren", erklärt Michael Mandl.

Von der Energiezentrale geht es zum Schluss noch in die Garage. Hier stehen drei Abluftgeräte. "Wir haben uns bewusst für die Garage entschieden, da die Geräte hier nicht der Witterung ausgesetzt sind und für Anrainer*innen keine Lärmbelästigung durch Rückkühler entsteht", erklärt Mandl. Die Abluft aus den Gebäuden strömt also in die Geräte ein und die dabei rückgewonnene Wärme wird in die Zentrale geführt und im System verteilt. Die Abluft wird dann über das Dach freigesetzt. 

Weitere Informationen zum Projekt und zur Energiezentrale finden Sie unter VIENNA TWENTYTWO und Equans

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